Worüber ich die letzten drei Jahre hätte schreiben können

OK, es gibt Menschen da draußen, die mich bestärkt haben, es nochmal mit dem Bloggen zu versuchen. Das freut mich sehr!

Ich habe mich gefragt, worüber ich wohl geschrieben hätte, wenn ich keine knapp dreijährige Pause eingelegt hätte.

Aus dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg hätte ich wahrscheinlich „Bei Anruf Kultur“ erwähnt, ein Projekt, das wir während der Corona-Lockdowns gestartet haben und bei dem Interessierte via Telefon an Museumsführungen teilnehmen können. Gefreut hätte ich mich auch darüber, dass es uns in den letzten Jahren gelungen ist, Angebote für blinde und sehbehinderte Jugendliche und junge Erwachsene im BSVH auszubauen. Ich hätte auch berichtet, wie wir ein Bündnis für mehr Barrierefreiheit in der Hamburger Mobilitätswende geschmiedet haben, bestehend aus zehn Organisationen, das als ersten Meilenstein eine gemeinsame Willenserklärung mit der Verkehrsbehörde unterschrieben hat. Apropos, Barrierefreiheit: Sicherlich hätte ich auch mal unser Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg abgefeiert, das sich in den letzten Jahren erfolgreich in unserer Stadt etablieren konnte und inzwischen unverzichtbar ist. Ich hätte aber nicht nur über Erfolge berichten können, sondern auch über Themen, die uns ärgern: So zum Beispiel das Fehlen von barrierefreien Fahrgastinformationen bei Bus und Bahn in Hamburg, was uns schließlich dazu zwang ein Verfahren bei der neuen Schlichtungsstelle nach dem Hamburgischen Behindertengleichstellungsgesetz einzuleiten.

Vielleicht hätte ich aus meinem Ehrenämtern berichtet: Seit 2021 bin ich Vorsitzender der Hamburger LAG für behinderte Menschen, dem Zusammenschluss von über 60 Organisationen von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Die LAG wiederum ist unter Anderem Mitglied in der Verbraucherzentrale Hamburg, in deren Verwaltungsrat ich mich seit einigen Jahren ebenfalls engagiere, damit auch Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit mehr in den Fokus des Verbraucherschutzes rücken.

Und privat so? Ein Highlight in den letzten drei Jahren war sicherlich unser Umzug. Hatte ich bisher in Hamburg ausschließlich in Winterhude gelebt, sind wir im Herbst 2021 ins etwas ruhigere und grünere Groß Borstel gezogen. Vielleicht hätte ich auch über Urlaube berichtet. Venedig und Barcelona haben mich verzaubert.

Ach, und über (Hör-)Bücher, die mir besonders gefallen haben, hätte ich auch schreiben können, Crossroads von Jonathan Franzen oder Metropol von Eugen Ruge zum Beispiel.

Über all das und noch viel mehr hätte ich die vergangenen Jahre schreiben können. Habe ich aber nicht. Aber, wenn die guten Vorsätze halten, kann sich das im Jahr 2024 an dieser Stelle ändern. Ich freue mich auf den Austausch mit euch und wünsche euch einen feinen Jahreswechsel!

Corona-Schutzimpfungen: Terminvergabe für Risikogruppe nicht barrierefrei

Die Terminvergabe für Corona-Schutzimpfungen erfolgt in mehreren Bundesländern, darunter Hamburg, über die Website www.impfterminservice.de. Hierbei handelt es sich um eine Webseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Das Problem: die Internetseite ist nicht barrierefrei. Blinde, sehbehinderte, gehörlose, motorisch eingeschränkte Menschen und Benutzer*innen mit Lernschwierigkeiten können das Angebot nicht oder nur eingeschränkt nutzen. Mehr zu diesem Thema lest ihr auf abilitywatch.de.

PR und Behinderung: Alle haben ein Recht auf Inklusion

Das Fachmagazin Pressesprecher hat mich interviewt. Im Gespräch mit Carolin Sachse-Henninger berichte ich, wie ich einst in die PR-Branche geraten bin, warum es bis heute so wenige Öffentlichkeitsarbeiter*innen mit Behinderung gibt und was ich mir von Medien und PR im Umgang mit dem Thema Behinderung wünsche. Ihr findet das Interview auf der Pressesprecher-Website.

Im Spiegel-Interview: So werden soziale Netzwerke barrierefrei

Wie können Bilder, Videos und Gifs in sozialen Netzwerken für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich gemacht werden? Wie müssen Hashtags aussehen, damit eine Sprachausgabe sie verständlich vorliest? Wie zugänglich sind Emojis, und wann werden sie nervig? Und was müssten Instagram und Co. verbessern? Über diese Fragen habe ich mit Celine Wegert vom Spiegel gesprochen. Ihr findet das Interview auf spiegel.de.