Nach 30 Jahren: Der Krebs ist zurück

Und plötzlich schlägt das Schicksal zu. Ziemlich genau 30 Jahre nachdem mein zweites Auge entfernt wurde, also ziemlich genau 30 Jahre nachdem hierdurch mein Augentumor entfernt wurde, ist der Krebs zurück. Diesmal in der Blase.

Anfang dieses Monats erhielt ich die Diagnose, eine seltene Form eines bösartigen Blasentumors. Stellten die Ärzte zunächst in Aussicht, dass ein Teil der Blase erhalten werden könnte, raten die Onkologen inzwischen aber eindringlich davon ab – zu gefährlich.

Und somit stehe ich vor einem erneuten großen Wandel in meinem Leben. In der kommenden Woche, am Mittwoch, verliere ich also meine Blase. Und dann Chemotherapie, vielleicht auch Bestrahlung. Das hängt von den Gewebe-Proben ab, die bei der Operation entnommen werden.

Das Leben kann sich so schnell ändern. Ich jedenfalls werde einige Wochen ins Krankenhaus gehen. Drücken Sie mir die Daumen, wenn Sie mögen, beten Sie für mich, dass alles den Umständen entsprechend gut verläuft, und ich bald wieder auf dem Damm bin. Und genießen Sie das Glück des Alltags!

Apropos, Glück: Gerade in so schwierigen Zeiten ist es ein großes Glück, Menschen an seiner Seite zu wissen, die man liebt und die einen lieben. Die bezaubernde Anna und ich haben uns am Montag verlobt – eine Motivation mehr, möglichst schnell wieder gesund zu werden.

Wir lesen uns hoffentlich schon bald wieder. Bleiben Sie mir treu.

Autor: Heiko Kunert

Heiko Kunert (44) ist Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg und selbst blind. Er ist Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Stiftung Centralbibliothek für Blinde, der Norddeutschen Blindenhörbücherei und der Erich-Quenzel-Stiftung, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg. Er ist freier Journalist und engagiert sich für Inklusion und Barrierefreiheit.

25 Kommentare zu „Nach 30 Jahren: Der Krebs ist zurück“

  1. Gerade war ich noch dabei, quer durch Ihren Blog zu stöbern, habe Tipps und Interessantes zu Barrierefreiheit im Netz gelesen und überlegt, ob vielleicht irgendwann eine Zusammenarbeit zu dem Thema möglich wäre. Und dann hat mich dieser Blogbeitrag erwischt. Ich drücke daher unbedingt und weiter die Daumen und glaube fest daran: Solche unnötigen Sequels sollten nur wie Arnold-Schwarzenegger-Filme sein – Am Ende gewinnen immer die Guten! Wegen der Zusammenarbeit melde ich mich dann einfach etwas später!

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  2. Unbekannter Weise, aber zutiefst berührt und von Sorge durchflutet, auch von mir die besten Wünsche. Ich bin kein gläubiger Mensch, doch es drängt mich, heute Abend ein Gebet für Sie zu sprechen.

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  3. Lieber Heiko,
    ich wünsche dir alles Gute und hoffe für Dich, daß die eingeleiteten Maßnahmen Erfolg haben werden.
    Liebe Grüsse vom Bodensee,
    Michaela

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  4. Lieber Heiko, gerade eben habe ich auf Ihrem Blog Ihre Nachrichten gelesen! Die OP liegt bereits hinter Ihnen, und ich hoffe so sehr, dass es Ihnen viel besser als „den Umständen entsprechend“ geht! Und ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Verlobung, das ist wunderschön! Ich bin mit allen Segenswünschen und Hoffnungen bei Ihnen, ja, auch während des Gebets!! Alles Liebe und Gute für Sie und Ihre Liebste (n)!
    Angela Schmidt

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