Wie ist das eigentlich mit dem Kochen? Können blinde Menschen kochen? Und wenn ja, wie funktioniert das? Hierzu hat mich vor – ich glaube – zwei Jahren einmal das Magazin Effilee interviewt. Nun habe ich den Beitrag mit Hilfe der Suchmaschine aus den Untiefen des Internets geborgen. Sie finden den ausführlichen Artikel „Essen im Dunkeln“ auf der Effilee-Website. Viel Spaß beim Lesen und guten Appetit.
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Autor: Heiko Kunert
Heiko Kunert (44) ist Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg und selbst blind. Er ist Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Stiftung Centralbibliothek für Blinde, der Norddeutschen Blindenhörbücherei und der Erich-Quenzel-Stiftung, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg. Er ist freier Journalist und engagiert sich für Inklusion und Barrierefreiheit.
Zeige alle Beiträge von Heiko Kunert
Wenn ich das mit der Beschreibung der Schneidetechnik richtig verstanden habt, dann benutzt ihr eine voellig andere als es hier in Japan ueblich ist. Hier benutzt man die sogenannte Neko-no-te, die Katzenpfotentechnik. D.h. bei der freien Hand, also bei Rechtshaendern die linke, werden die Finger um 90 Grad nach unten geknickt, so dass die mittleren Glieder der Finger so eine Art waagerechte Wand bilden, wobei die Fingerspitzen dann das zu schneidende Objekt festhalten. Der Daumen wird nach innen unter die Hand gepackt und hilft beim Festhalten. Und dann wird mit dem in Asien riesigen Messer an der „Fingerwand“ langgeschnitten. Die Finger ruecken dann pro Schnitt entsprechend der gewuenschten Dicke immer ein Stueck zurueck. Wenn man das gut drauf hat, kann man damit echt schnell schneiden, ohne dass man mit den Augen ueberpruefen muss, ob man die richtige Breite hat. Und in den Finger schneiden kann man sich damit auch nicht. Denn bei den Messern hier bedeutet ein Schnitt schnell echt tiefe Fleischwunden oder sogar noch Schlimmeres.
Aber du hast so recht mit dem „Man traut es Blinden nicht zu.“ Mein kleiner blinder Freund hatte zwar Kochunterricht, durfte aber bis zum Ende der 9. Klasse kein Messer benutzen, weil (O-ton) „er sich doch haette schneiden koennen“. Dabei laesst man hier Kindergartenkinder mit der gleichen Methode schneiden (mit Kinderkochmessern), und ihre Augen-Finger-Koordination sollte noch schlechter sein als die Fuehl-schneide-faehigkeiten von blinden Teenagern. Und selbst sehende Erwachsene mussten sich oft genug schneiden, bevor so sooo viel Uebung hatten, dass Unfaelle selten wurden.
LikeLike