Theater-Tipp: „Licht im Dunkel“ im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater

Helen Keller (1880-1968) war eine taubblinde Schriftstellerin aus den USA. „Licht im Dunkel“ heißt ein Theater-Stück des Broadway-Autors William Gibson, das eine Phase im Leben Kellers aufgreift. Der Titel und das Stichwort Broadway ließen mich Böses ahnen, als ich heute zur Aufführung in Hamburg ging. Glücklicherweise kommt die Inszenierung von Volker Hesse aber weitgehend ohne Kitsch und falsches Mitleid aus. Helen Keller wird als eine verwöhnte Tochter dargestellt, dessen Südstaaten-Eltern sie bemitleiden, ihre Bockigkeiten tolerieren, sie sind hilflos und ohne Hoffnung. Anders die junge, sehbehinderte Lehrerin Annie Sullivan. Sie will der taubblinden Frau einen Zugang zur Welt ermöglichen, will ihr Sprache beibringen. Das sehenswerte Stück ist noch bis zum 25. Mai im Ernst-Deutsch-Theater zu sehen.

Autor: Heiko Kunert

Heiko Kunert (44) ist Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg und selbst blind. Er ist Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Stiftung Centralbibliothek für Blinde, der Norddeutschen Blindenhörbücherei und der Erich-Quenzel-Stiftung, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg. Er ist freier Journalist und engagiert sich für Inklusion und Barrierefreiheit.

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