Mobilität: Blind im Winter

Seit Wochen ist der Boden gefroren. Alter Schnee hat sich in dicke Eisplatten verwandelt und liegt auf den Gehwegen. Darauf ist gestern eine ordentliche Portion neuer Flocken gefallen. Heute dann Plusgrade, sprich: kurzzeitiges Tauwetter. Meine heutigen Arbeitswege mit weißem Stock und akustischer Orientierung waren dementsprechend nur mäßig prickelnd. NDR-Info-Reporter Kersten Mügge hat mich zum Thema gefährliche Fußwege interviewt. Seinen Beitrag können Sie in der NDR-Mediathek nachhören (der Heiko Reichert im Beitrag bin ich). Der Autor und Fachjournalist Markus Ungerer hat den Radio-Bericht zum Anlass für einen Blog-Beitrag genommen. Dafür einen herzlichen Dank!

Autor: Heiko Kunert

Heiko Kunert (44) ist Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg und selbst blind. Er ist Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Stiftung Centralbibliothek für Blinde, der Norddeutschen Blindenhörbücherei und der Erich-Quenzel-Stiftung, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg. Er ist freier Journalist und engagiert sich für Inklusion und Barrierefreiheit.

8 Kommentare zu „Mobilität: Blind im Winter“

  1. Hoffentlich hört das mit dem Schnee bald mal auf. Hab ja nichts gegen einen ordentlichen Winter aber die Stadt Hamburg stämmt das nicht. Wir Schwerbehinderten fallen im wahrsten Sinne des Wortes hinten runter. *rumsplumps*

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  2. Ohje. Ich finde diesen Winter zurzeit nur noch schrecklich. Ich habe heute einen Fernsehbericht über Hamburg und die vereisten Straßen und Gehwege gesehen. Hab direkt an dich gedacht. Mistwetter.

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  3. Hier im Bergischen ist so viel Schnee gefallen, dass es zeitweise, aufgrund nicht geräumter Strassen sowieso unmöglich war, sich mit dem Auto zu bewegen. Auf den Gehwegen wurde zwar der Schnee immer wieder geräumt von den Anwohnern, aber viele kamen garnicht nach. Das Streusalz wurde auch knapp, also konnte man einfach nicht davon ausgehen, dass genug gestreut war. Fazit: Möglichst nicht nach draußen gehen. Einkäufe und Besorgungen mit anderen bündeln. Trotzdem habe ich das Winterwetter sehr genossen: die Schneeluft ist wunderbar, wir haben Schneeskulpturen geformt und einfach Spass gehabt im Schnee.

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  4. Und schon ein Beispiel gefunden, warum ich gegen Sonderschulen für Behinderte bin: „Meine heutigen Arbeitswege mit weißem Stock und akustischer Orientierung waren dementsprechend nur mäßig prickelnd.“ Das ist viel zu klar, als dass ich jemals auf dieses Problem gekommen wäre…

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  5. Das muss ich ja auch zugeben: Das Kind in mir hat sich auch über den Schnee gefreut. Aber frisch gefallener Schnee ist ja auch etwas anderes als über Monate gewachsene Eisplatten auf den Gehwegen.

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