Aller guten Dinge sind drei, sagten sich Rheinhold Messbecher und ich und flogen erneut nach London. Diesmal nicht mit dem vollen Touri-Programm, sondern primär um die gute alte Welt- und WamS-Tina zu besuchen, die seit August UK-Wirtschaftskorrespondentin ist. Das ist sie in spannenden Zeiten: sie berichtet über staatliche Events, auf denen einstige Banker zu Lehrern umgeschult werden. Sie trifft Finanzmanager, die mithilfe eines Coaches, Sprich: eines Psychotherapeuten, gerade noch aus der persönlichen Krise befreit wurden. Und sie berichtet von prognostizierten 370.000 verlorenen Jobs allein in London und von einem ausgestorbenen Banken-Viertel, von leeren Restaurants in den Docklands.
Wirtschaftlichen Mut bewiesen dagegen ausgerechnet die Deutschen. Erstmals gibt es an der Themse einen Kölner Weihnachtsmarkt: mit Gulasch, Sauerkraut, Germknödeln, Kölsch und – wenig authentisch – nur einem einzigen Glühweinstand. Das Projekt scheint sich sorecht nicht zu lohnen, zumindest beschwerten sich die Verkäufer über schlechte Umsätze und eine zu volle Stadt – typisch deutsch eben. Eine Neuentdeckung gab es dann aber doch: Krawatten aus Holz, die kamen allerdings nicht aus Good Old Germany, sondern waren Made in London.
Außerdem genossen wir das bunte Treiben in Nottinghill, gingen einen geführten London Walk zum Thema „Haunted London“ mit, der mir eine amtliche Erkältung beschert hat, gingen in Chinatown schlemmen und in Camdens Pubs feiern. London kann man ruhigen Gewissens dreimal im Jahr besuchen, genug Programm bietet diese lebendige Metropole.
Link zu den Holzkrawatten: http://www.woodenties.co.uk
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