Eigentlich unddenkbar

Beziehungen zwischen Mann und Frau sind – sieht man es einmal realistisch – undenkbar. Und doch gibt es sie. In ihnen finden wir

Erfüllung und Enge, Glück und Hass, Lust und Leid. Das alles sind Binsenweisheiten. Es gibt in der Literatur aber einige Werke, in

denen diese Binsenweisheiten famos pointiert wurden. Hier kommen fünf meiner Highlights von Mann-Frau-Geschichten – schließlich hab

ich Urlaub, das Wetter ist mittelmäßig, und ich hab Zeit für Literatur:

Arthur Schnitzler: Traumnovelle

Genial, abstoßend und anziehend. Schnitzler lässt uns tief in die ehelichen Abgründe des Unbewussten schauen. Und er gibt doch

die Hoffnung nicht auf, dass sich dieser gemeinsame Blick für Paare am Ende lohnt.

Milan Kundera: Die unerträgliche

Leichtigkeit des Seins

Witzig, traurig, verstörend. Dass es in Liebe und Leben keine Probe gibt, sondern jede Handlung gleich eine Wirkung hat, die wir

nicht mehr rückgängig machen können, ist Kunderas erschütterndes Thema.

Nick Hornby: High Fidelity

Groovy, bitter, süß. Hornby zeigt, dass es sich lohnt, sich zu streiten, sich zu versöhnen und gemeinsam erwachsen zu werden und

dabei trotzdem jung zu bleiben.

Thomas Mann: Luischen

Widerlich, gnadenlos, mahnend. So grausam und erniedrigend kann eine einseitige Liebe enden – lasst Euch das eine Mann’sche

Warnung sein.

Tschingis Aitmatow: Dshamilja

Romantisch, menschlich, politisch. Wirklich eine der schönsten Liebes-Geschichten der Welt. Aitmatow zeigt, dass die Liebe

zwischen Mann und Frau bestehen kann – gegen die größten Widrigkeiten des Lebens.

Ich freu mich auf Ihre Lieblings-Mann-Frau-Geschichten als Kommentar.

Autor: Heiko Kunert

Heiko Kunert (44) ist Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg und selbst blind. Er ist Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen, der Stiftung Centralbibliothek für Blinde, der Norddeutschen Blindenhörbücherei und der Erich-Quenzel-Stiftung, sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Verbraucherzentrale Hamburg. Er ist freier Journalist und engagiert sich für Inklusion und Barrierefreiheit.

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