Wie möchten Sie wohnen – allein, zu zweit, zu dritt? Diese zentrale Lebensentscheidung konnten und können viele Menschen mit einer Behinderung nicht fällen – oder besser: sie dürfen es nicht. Stattdessen verbringen sie ihr Leben in Heimen, Heime mit festen Essens- und Schlafenszeiten und überlastetem Personal. Ihnen fehlen Rückzugsräume im Alltag, Privatsphäre und Eigenständigkeit. Je schwerer die Behinderung ist, desto wahrscheinlicher ist die Heimunterbringung.
Immer mehr schwerbehinderte Menschen halten diese Realität nicht mehr aus. Sie treten den Marsch aus den Institutionen an, hin zu mehr Selbstständigkeit. Das Schlagwort hierfür ist die persönliche Assistenz. Der Mensch mit Handicap wird zum Arbeitgeber und Experten in eigener Sache. Sein Assistent hilft ihm im Alltag. Deutschlandradio Kultur hat in einem hörenswerten Feature drei Geschwister besucht. Sie sind blind, sitzen im Rollstuhl, haben zunehmend Schwierigkeiten zu sprechen – und sie haben eine WG gegründet, persönliche Assistenten eingestellt und sie genießen endlich ein selbstbestimmtes Leben.
Die Sendung Von Eva Hillebrand. lief bereits am 4. Juli in der Reihe Zeitfragen unter dem Titel „Jetzt bestimme ich – Persönliche Assistenz statt fremdbestimmter Behindertenhilfe“Sie kann auf der Homepage des Deutschlandradios angehört (MP3 oder Flash) und nachgelesen (PDF oder TXT) werden. Es lohnt sich.