Nach Tobys Blogwichtel-Beitrag gibt es heute erneut etwas auf die Ohren. Was haben ein Presslufthammer und ein schnarchender Ehemann gemeinsam? Warum ist Stille nicht still? Welche Geräusche prägen unseren Alltag? Welche Rolle spielen sie für blinde Menschen?
Robbie Sandberg begibt sich in seinem Beitrag auf eine Gradwanderung zwischen Krach und Stille (eine Sendung von Blinde & Kunst e.V. im Rahmen von “Ohrenblicke – Radiokunst von Blinden & Sehenden”). Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem hörenswerten Beitrag und bedanke mich bei Robbie dafür, dass er auch mich zum Thema befragt hat.
Heiko hatte das „Pech“, beim Blogwichteln keinen Blogger, sondern einen Podcaster zugelost zu bekommen, deshalb fällt der Text hier etwas kurz aus. Dafür gibt es ja aber einen Audiobeitrag, den ich der Einfachheit halber diesmal bei SoundCloud hochgeladen habe. Der ist sogar leider ein bisschen lang geworden, knapp 27 Minuten, ich hoffe es ist nicht zuuuu langweilig. Wem mein „Selbstversuch-Einspieler“ zu langweilig ist (wer hört schon gern zu, wenn ein Sehender in Butter greift?), der kann gern vorspulen zu Minute 14:45, da geht es mit dem Sofagesabbel weiter.
Ich fand es sehr spannend, mich mal mit einem anderen Thema als denen meines eigenen Podcasts (der ja auch nur ein Audio-Blog ist) befassen zu dürfen, zu müssen, und es hat mir riesigen Spaß gemacht!
Hier noch ein paar Links, die kommen auf der Tonspur immer etwas schlecht rüber:
Normalerweise liegen die Audiodateien in einem Podcast ja irgendwo und sind im Podcast nur verlinkt — da aber wohl niemand den BlindPR Blog in einem Podcast Catcher (wie z.B. iTunes) abonniert haben dürfte, ist es so hoffentlich praktischer für Euch. Hier ist die Aufnahme: http://soundcloud.com/podwichtel/blindpr-blogwichtel-podcast
Während der Herbst in Deutschland allmählich in den Winter überging, gönnten die bezaubernde Anna und ich uns eine Woche Sonnenschein. Wir machten Urlaub in Andalusien, genauer in Almuñécar, einer kleinen Stadt im Herzen der Costa Tropical. Bei rund 20° konnten wir vormittags den starken spanischen Kaffee trinken, danach barfuß am Strand spazieren und durch die alten, engen Gassen schlendern. Das Leben spielt sich im südlichen Teil des spanischen Festlandes auch im Herbst maßgeblich unter freiem Himmel ab. Fröhlich geht es zu. Laut schnattern die Leute durcheinander. Die angenehmen Temperaturen – von durchschnittlich 18° im Winterhalbjahr und meist nicht mehr als 26° im Sommer – und die scheinbare Leichtigkeit des Alltags haben viele Nordeuropäer angelockt: Der Betreiber des kleinen Supermarktes, in dem wir unsere Besorgungen machten, war ein Schotte, ein Engländer verkaufte handgefertigten Schmuck, ein Frazösisches Pärchen betrieb das Mexikanische Restaurant, selbst ein Schwedisches Café fanden wir.
Und selbst wenn das Wetter einmal etwas kühler ausfiel (sprich: Regen, 16°), bot unser Urlaubsort Abwechslung: Die Maurische Burg San Miguel ließ Geschichte lebendig werden, Überreste eines Römischen Aquäduktes konnten besichtigt werden, im Vogelpark plauderten wir mit Kakadus.
Almuñécar liegt rund eine Autostunde von Málaga und Granada entfernt. Während wir von Málaga nur einen kurzen Eindruck des prunkvollen neuen Zentrums und einen etwas ausführlicheren Eindruck des wenig sehenswerten Flughafens erhaschen konnten, konnten wir Granada mit mehr Ruhe genießen: Das turbulente Leben auf den Straßen, die spannende Geschichte, der Duft von süßem Tabak aus orientalischen Wasserpfeifen, das Panorama der verschneiten Sierra Nevada. Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist hier die Alhambra. Die Stadtburg ist der Inbegriff der einst so blühenden Islamischen Kultur der Mauren in der Region. Sie gehört seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Apropos: Just in unserer Urlaubswoche wurde der Flamenco ebenfalls zum Weltkulturerbe ernannt. Und Spanien ist stolz. Wie wir live erleben durften, auch vollkommen zurecht. Eine Woche war – wie man so sagt – viel zu kurz. Etwas melancholisch flogen wir zurück in den deutschen Winter. Aber wir kommen wieder, bestimmt.
Für einen TAZ-Artikel über Barrierefreiheit im Netz hat mich Mark Heywinkel interviewt. In seinem Text heißt es einleitend:
Um seinen Wohnort in Google Street View unkenntlich zu machen, hätte Heiko Kunert mit dem Mauszeiger eine rote Markierung darüber platzieren müssen. Für den 34-Jährigen unmöglich, denn er ist seit seinem siebten Lebensjahr blind.
„Buzz, Wave, die neue Instantsuche – das meiste, was Google neu entwickelt, steckt für Blinde voller Barrieren“, erklärt Kunert. Und wenn schon der Suchmaschinenriese nur zweitrangig Rücksicht auf Blinde und Sehbehinderte nimmt, investieren weniger finanzstarke Websitebetreiber erst recht nicht in barrierefreie Angebote.
Ergänzend möchte ich auf ein Gespräch hinweisen, das ich mit Meike Martin vom Piratenradio zum selben Thema geführt habe. Sie können es auf der Seite der Flaschenpost nachhören.