Im Interview: Werft uns nicht alle in einen Topf!

Das unabhängige Verlagshaus Mediaplanet hat die Kampagne „Augenblick, bitte!“ veröffentlicht. Diese erschien am 28. März 2019 als Sonderpublikation innerhalb der Tageszeitung DIE WELT. Wer es nicht zum Kiosk geschafft hat, kann das Interview mit mir und alle anderen redaktionellen Inhalte ebenfalls unter gesunder-koerper.info nachlesen.

Inklusionsblog: Eine Übersicht meiner bisherigen Posts

Seit Juli 2011 schreibe ich Beiträge für das Inklusionsblog der Aktion Mensch. Aus drei Autoren zu Beginn sind inzwischen neun Blogger geworden. Viele ganz persönliche Texte wechseln sich mit Sachinfos rund um Inklusion ab. Schauen Sie doch einmal rein. Im Folgenden finden Sie hier eine Übersicht der Artikel, die ich bisher im Inklusionsblog veröffentlicht habe:

  • Theater inklusiv: Die Randgruppe in der Abstellkammer – Alles wird gut. So heißt ein Theaterstück, das im Mai 2011 Premiere in Köln hatte. Das Besondere: Das Ensemble bestand aus Menschen mit und ohne Behinderung… Mehr
  • Studieren als Blinder: Das Unausgesprochene aussprechen – Geballte Unsicherheit schlug mir entgegen, immer wenn ich mich mit einer Referatsgruppe bekannt machte. Meine Kommilitoninnen und Kommilitonen konnten sich nicht vorstellen, wie „der Blinde“ mitarbeiten sollte… Mehr
  • PR-Ausbildung für Blinde und Sehbehinderte: Endlich ein „normaler“ Job – Public Relations (PR) – deutsch: Öffentlichkeitsarbeit – ist für blinde und sehbehinderte Menschen ein recht neues Berufsfeld. Seit Ende der 90er Jahre bildet die Stiftung für Blinde und Sehbehinderte Frankfurt/Main (SBS) PR-Assistenten und PR-Berater aus… Mehr
  • Endlich selbstbestimmt: Eigene Wohnung statt Heim – Wie will ich wohnen? Diese Frage ist zentral in unserem Leben. In der Wohnung können wir uns verwirklichen… Mehr
  • Blind wohnen: Über Füße im Futter und verschollene Korkenzieher – „Benutzt Du den weißen Stock auch in Deiner Wohnung?“, „Kannst Du als Blinder kochen und putzen?“, „Hast Du einen Betreuer?“ – Fragen wie diese stellen mir sehende Menschen… Mehr
  • Judo mit Behinderung: Wenn sich Vereine öffnen – Behindertensportler bleiben häufig unter sich. Sie haben ihre eigenen Olympischen Spiele, die Paralympics. Häufig trainieren sie in speziellen Vereinen… Mehr
  • Kunst für alle: Auch Hände können sehen – Meine Hände gleiten über das Relief. Mal ist es glatt, mal rau – aber nie fühlt es sich unangenehm an… Mehr
  • Rollstuhl-Karate: Schön und elegant – Karate und Behinderung, das ist für viele Menschen unvereinbar. Sie denken bei diesem Kampfsport an fitte Menschen, die sich messen – unter Einsatz ihres gesamten Körpers… Mehr
  • Urlaub inklusiv: Gemeinsam mehr entdecken – Sanft legt sie meine Hand auf das weiche Holz. So fühlt sich also eine ausgewachsene Palme am andalusischen Strand an… Mehr
  • Beruf inklusiv: Fester Job im Hotel – Während im ganzen Land über schulische Inklusion diskutiert wird, ist Inklusion auf dem Arbeitsmarkt bisher eher selten ein Thema. Wenn Medien darüber berichten, dann ist es häufig die Lokalpresse, die von ersten Positivbeispielen berichtet… Mehr
  • Blind im Internet: Kommunizieren auf Augenhöhe – Immer mehr Menschen mit einer Behinderung nutzen das Internet, um sich zu informieren und zu kommunizieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der Aktion Mensch, die im Frühjahr dieses Jahres veröffentlicht wurde… Mehr
  • Inklusion in der Schule: Das Verschiedensein ist normal – „Wer als Kind schon früh und intensiv erlebt, wie normal das Verschiedensein ist, der wird in aller Regel auch später als Erwachsener Menschen mit Behinderung offen und ungezwungen begegnen“, sagte Bundespräsident Christian Wulff dem Tagesspiegel. Dass er recht hat, beweisen drei Kinder – Laura, Maike und Josia. Mehr

Mit der Bahn unterwegs

Wie fahren blinde Menschen mit der Bahn? Was wünschen sie sich dabei vom Service-Personal? Diese Fragen beantwortete ich in der vergangenen Woche bei einer Mitarbeiter-Schulung der DB-AG.

Meist komme ich mit der U2 am Hauptbahnhof Nord an, um meine Reise zu starten. Vor über zehn Jahren hatte ich dort Orientierungs- und Mobilitätstraining. Ich nehme immer die selben Treppen-Aufgänge. Bin ich in der Wandelhalle angekommen, suche ich die Rillenplatten im Boden. Mein Blindenstock gleitet hin und her, bis er in meiner Hand zittert und ein ratschendes Geräusch mir sagt, dass ich das Orientierungssystem für blinde Menschen gefunden habe. Ich folge den Platten, die sich deutlich vom sonst glatten Bahnhofsboden abgrenzen. Ärgerlich ist nur, wenn die Auslegeware eines Geschäfts, ein Bistro-Tischchen oder der große Koffer eines Reisenden den Weg über den Orientierungsstreifen verwehrt. Große, quadratische Rillenplatten signalisieren eine Abzweigung hin zu den Gleisen. Zur Kontrolle gleitet meine Hand an das metallene Treppengeländer. Dort steht in Blindenschrift, welche Gleise am Ende der Treppe liegen. Auf dem Bahnsteig bin ich auf verständliche und rechtzeitige Lautsprecher-Durchsagen angewiesen. Schließlich will ich in den richtigen Zug steigen.

Steige ich in eine Regionalbahn nach Cuxhaven, weiß ich nicht, ob ich in die zweite oder in die erste Klasse steige oder gar ins Fahrrad-Abteil. Ich weiß auch nicht immer, wie die Abteile gestaltet sind, da sich die Züge von Generation zu Generation unterscheiden. Gut, dass ich meist andere Fahrgäste fragen kann. Das muss ich erstrecht, wenn ich mit dem ICE zu meinen Schulungen nach Frankfurt fahre. Dann habe ich eine Platzreservierung, aber keine Ahnung, wo der Platz im Großraumwagen ist. Steuere ich einen Bahnhof zum ersten Mal an, weiß ich nicht, wie ich zum Umsteigegleis komme oder zum Taxistand. Für solche Situationen gibt es eine servicenummer der Bahn, über die man Begleitung bestellen kann. Meine Erfahrung mit dem Personal von Bahnhofsmission oder Servicekräften der Bahnhöfe ist positiv. Und ich hoffe, dass sie für andere sehbehinderte Reisende noch positiver werden. Genau deshalb war ich in der letzten Woche bei der Mitarbeiterschulung der Bahn.

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