Sonntag auf der Bühne: Gestrandet in Bombay

Vielleicht ist es die letzte Chance, unser aktuelles Stück live zu erleben. Die Blinden Passagiere stehen an diesem Sonntag, 26. Oktober 2014, endlich wieder in Hamburg auf der Bühne, nach krankheitsbedingter Pause nun auch wieder mit mir als Capitano. „Gestrandet in Bombay – Die See-Revue mit Schlagern der 50er Jahre“ beginnt um 15 Uhr. Veranstaltungsort ist der Hamburgsaal (Haus U) im Berufsförderungswerk Hamburg. Eingeladen wurden wir vom Freundeskreis Pflegeheim Farmsen. Karten kosten im Vorverkauf 10 Euro, vor Ort 12 Euro. Erhältlich sind die Tickets im Weinshop im EKT (Berner Heerweg 173) und im Seniorenzentrum Pflegen und Wohnen (August-Krogmann-Str. 100).

See-Musical in Münster: Blinde Passagiere am 19. Februar auf der Bühne

Die blinden Passagiere kommen nach Münster. Am 19. Februar spielen wir unser See-Musical in der freien Waldorfschule. Karten kosten 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Unser Ensemble besteht aus sehenden, sehbehinderten und blinden Schauspielerinnen und Schauspielern. Mehr Infos zur Aufführung, der Karten-Bestellung und unserer Crew finden Sie auf der Homepage der Westdeutschen Blindenhörbücherei und auf der Ensemble-Website. Ich freue mich darauf, Sie als Kapitän an Bord unseres Musical-Dampfers begrüßen zu dürfen. Nutzen Sie die vielleicht letzte Chance, die blinden Passagiere live zu erleben.

Kultur-Woche in Hamburg: Kunst für alle Sinne

Kultur verbindet. Über 130 blinde, sehbehinderte und sehende Künstlerinnen und Künstler werden sich in der kommenden Woche in Hamburg präsentieren. Das Spektrum reicht von klassischer Musik, über Jazz und Rock, über Lesungen und Musicals, bis zu Bilder-Ausstellungen. Die Kultur-Woche findet in so renomierten Häusern wie dem Ernst-Deutsch-Theater, der Fabrik oder der Markthalle statt. Hiermit erfährt die Kunst blinder und sehbehinderter Menschen eine Wertschätzung, die sie aus der sozialpädagogischen Wohlfühl-Ecke herausholt. Bisher ist es noch häufig so, dass das nichtbehinderte Publikum nicht die Werke sieht, sondern vor allem die Behinderung der Macher. Bewusst steht in der kommenden Woche der Gedanke der Inklusion im Mittelpunkt: sehende und blinde Menschen entdecken gemalte Kunst – mit Händen und Augen. Behinderte und nichtbehinderte Schauspieler stehen zusammen auf der Theater-Bühne oder machen gemeinsam Musik.

So haben Sie, geneigte Blind-PR-Leserschaft, auch letztmalig die Chance, das See-Musical „Blinde Passagiere“ in Hamburg zu erleben. Das Stück, in dem ich als blinder Schauspieler einen sehenden Capitano spiele, ist eine turbulente Geschichte um Fernweh, Sehnsucht und Liebe. Unser Musical mit neu arrangierten Schlagern der 50er Jahre spielen wir am kommenden Montag, 23. August 2010, in der Markthalle.

Im Louis-Braille-Center des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg (BSVH) wird am Dienstag, 24. August eine Ausstellung des Malers Horst W. Müller eröffnet. Das Motto: „Auch Hände können sehen“. Das Besondere an Müllers farbfrohen Bildern ist, dass sie nicht nur etwas für das kunstbegeisterte Auge sind, sondern ausdrücklich berührt werden sollen. Das wird sicherlich eine spannende Erfahrung für alle Besucher der öffentlichen Vernissage, mit Händen und Augen, als blinde, sehbehinderte oder sehende Menschen Müllers Werk zu erkunden. Schauen Sie doch auch rein, am Dienstag, 24.08. um 18 Uhr. Das Louis-Braille-Center finden Sie im Holsteinischen Kamp 26 in unmittelbarer Nähe zur U3-Haltestelle Hamburger Straße. Mehr Infos zur Ausstellung finden Sie auf bsvh.org.

Das vollständige Programm der Kultur-Woche finden Sie auf den Internet-Seiten der Hamburger Blindenstiftung. Dort können Sie Eintrittskarten bestellen, und Sie finden auch Infos über das Sport- und Rahmen-Programm. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Kultur-Woche. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Blinde Passagiere: eine berauschende Seepremiere

Das wollte ich schon immer mal erleben: beim Umziehen – verschwitzt im Kreise der ebenso verschwitzten Ensemble-Kollegen – von der Kultursenatorin in der Umkleidekabine ein Lob für unseren Auftritt bekommen. Im Ernst: die Unterstützung und Anerkennung, die die Blinden Passagiere inzwischen von Kulturpolitik und zunehmend auch von den Medien erfahren, tun gut. Sie und der Applaus auf der ausverkauften MS Bleichen entschädigen für die teilweise nervenraubenden Proben, für das ständige Wiederholen ein und derselben Szene, das permanente Umordnen von Abläufen in letzter Minute, für die Proben-Abende, die für mich keine Feierabende waren. Wenn aber die Aufführung beginnt, ich höre, dass die Lacher der Zuschauer immer lauter werden, der Szenenapplaus immer häufiger und langanhaltender wird, wenn die Energie durchs Ensemble fließt, alle noch eine Schippe drauf legen, spielerische Gags hinzukommen, dann ist das berauschend.

Ein Musical mit Schlagern der 50er Jahre, das auf einem alten Frachter spielt, im umgebauten Frachtraum des 50er-Jahre-Schiffs MS Bleichen zu spielen, ist schon ganz besonders. Und als wir gestern zusammen mit dem Publikum auf einer Barkasse zurück Richtung Landungsbrücken fuhren, der Schiffsmotor brummte, es leicht schaukelte, der Abendwind um unsere Nasen wehte und Hamburgs Hafen um uns herum leuchtete, da war bei uns nur ungläubiges Staunen: Über die Lautsprecher erklang unsere frisch fertiggestellte CD. Konnte es einen schöneren Ort und einen passenderen Zeitpunkt geben, diese erstmals zu hören?

Sie können „Blinde Passagiere“ heute um 19:30 Uhr und Samstag und Sonntag um 17:30 Uhr auf der MS Bleichen erleben. Dort können Sie auch das Album erwerben. Von jeder verkauften CD gehen zwei Euro als Spende an den Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg.

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