Ein Auftakt nach Maß

Das Jubiläumsjahr hat begonnen. Am 4. Januar feierten blinde und sehbehinderte Menschen weltweit den 200. Geburtstag Louis Brailles. Die rund 3000 blinden und über 40.000 sehbehinderten Hamburgerinnen und Hamburger hatten noch einen Grund zum Feiern: der BSVH wurde gestern 100 Jahre alt. Diese zwei Gründe zum Feiern haben wir erfolgreich gewürdigt. Um 15.00 weihte Kultursenatorin von Welck den Louis-braille-Platz ein. Über 100 Menschen besuchten trotz Regen und Kälte den vorplatz der U-Bahn Hamburger Straße. Neben Frau von Welck würdigten der französische Konsul Tutin und der zweite Vorsitzende des BSVH Kißler die Leistung Brailles.

Im benachbarten Louis-Braille-Center, dem Dienstleistungszentrum des BSVH, feierten 350 Menschen das Vereinsjubiläum. Das kabarettistische Urgestein Hans Scheibner trat dort ebenso auf wie der Sänger Jochen Wiegandt, dessen plattdeutsche und hanseatische Volkslieder und Geschichten überraschend zeitlos daher kommen. Die Mitarbeiter und Helfer können stolz sein. Eine infrastrukturelle Meisterleistung ist geglückt. Der Partyservice Giffey verstand es großartig, unsere blinden und sehbehinderten Besucher zu bedienen – unaufdringlich und effektiv. Ein echter Hingucker war die Riesentorte, auf der in Blinden- und Schwarzschrift stand: „200 Jahre Louis Braille – 100 Jahre BSVH) und auf der leckere Hände die Punktschrift lasen. Das fand auch das Hamburg-Journal, das die Torte in der sonntagsausgabe zeigte.

Überhaupt war das Medien-Echo erfreulich: Welt, Abendblatt, Mopo, Kobinet und die TAZ berichteten (letztere sogar zweifach). Die ausführlichste Information bot NDR 90,3 mit einer Live-Schaltung, mit Kurzberichten in den Nachrichten und einer lebendigen Reportage am Montagmorgen. Ich danke allen Journalistinnen und Journalisten für die Zusammenarbeit.

Jubiläumsjahr

200 Jahre Louis Braille, 100 Jahre Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg. Wenn das kein Jubiläumsjahr wird – und viel spannende Arbeit für mich mit sich bringt.

Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift, hat am 4. Januar 2009 200. Geburtstag. Seine Erfindung ermöglicht bis heute den blinden Menschen weltweit Bildung, Zugang zu Literatur und Information und ein selbstständiges Leben. Auch in Hamburg wird das Braille-Jahr gefeiert. Beispiele: am 04.01. um 15.00 Uhr wird der U-Bahn-Vorplatz Hamburger Straße in Louis-Braille-Platz umbenannt. Kultursenatorin Karin von Welck wird einweihen. Es sind zwischen Januar und August Veranstaltungen rund um die sechs Punkte geplant, die unter dem Motto „Tour de Braille“ stehen werden, einer bundesweiten Aktion mit 200 Events.

Und noch ein Geburtstag: Der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) wird 100 Jahre alt. Neben einem Mitgliederfest zum Auftakt (04.01. im Louis-Braille-Center, Holsteinischer Kamp 26) ist u. A. geplant: eine Kunstausstellung von Tastbildern der Malerin Armelle Mag, die Wiederaufnahme des Theaterstückes „Blindfische und Sehfische“ mit blinden Laiendarstellern und sehenden Profis in der Kulturbühne Bugenhagen (am 13. und 14.03.), ein offizieller Empfang für Politik und Gesellschaft, ein Straßenfest der Sinne am 06. Juni (u. A. mit Motorradfahren für blinde Menschen und vielen Erlebnissen unter der Augenbinde für die sehende Bevölkerung). Der BSVH vertritt die Interessen seiner knapp 1500 Mitglieder und aller blinden und sehbehinderten Hamburgerinnen und Hamburger. Er bietet Beratung, Hilfsmittel und Kultur für Menschen mit Augenerkrankungen. Ich freu mich auf das Jubiläumsjahr!

Würdiges Gedenken

Der Louis-Braille-Platz nimmt Gestalt an. Am 4. Januar wird eingeweiht. An diesem Tag wird sich der Geburtstag des Blindenschrift-Erfinders zum 200 Mal jähren. Um 11.00 Uhr gibt es eine Feier auf dem Bahnhofsvorplatz Hamburger Straße. Dabei wird Kultur-Senatorin Karin von Welck eine Rede halten. Wir werden Blindenschrift lesen. Eine Gedenktafel wird aufgestellt – leider nicht am Bahnhofsgebäude. Die Hochbahn hat nicht eingewilligt, die Gedenktafel dort anbringen zu dürfen. Verunstaltet das Gedenken an einen Mann, der Millionen von blinden Menschen Bildung und einen Zugang zur Literatur und zu Informationen ermöglicht hat, ein U-Bahn-Gebäude? Anscheinend. Erstmals erhält ein Straßenschild in Hamburg eine zusätzliche Erläuterungstafel in Blindenschrift. In sehr konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Nord konnte dies verwirklicht werden. Ich freue mich persönlich sehr über die Würdigung Brailles durch Hamburgs Politik. Schließlich ging die Initiative für die Umbenennung von unserem Verein aus. Der Platz ist in unmittelbarer Nähe zum Louis-Braille-Center, dem Dienstleistungszentrum des BSVH. Jeder, der es zukünftig per Bahn oder Bus ansteuert, wird über den Louis-Braille-Platz gehen. Hinzu kommen die Besucher des Einkaufszentrums Hamburger Straße, in dem sich neben Geschäften zum beispiel auch die Schulbehörde befindet. Hamburg gedenkt einem großen Mann, würdig und an sehr passender Stelle.. Danke an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, insbesondere an die FDP im Bezirk Nord, die Mitarbeiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord und an Senatorin von Welck!

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